Jagdreiten mit der Niedersachsen-Meute
Die Schleppjagd hinter der Hundemeute ist ein Sport von ganz eigener Faszination. Hunde, Pferde und Reiter sind dabei in enger Partnerschaft aufeinander angewiesen. Die Niedersachsen-Meute e.V. pflegt das Jagdreiten hinter einer Foxhound-Hundemeute.
Bei der Jagd wird die Meute durch die Equipage geleitet. Die Equipage besteht aus dem Master, ihm zur Seite stehen die Pikeure. Die Equipage haben die Aufgabe, die Hunde zu führen, zusammen zu halten und auf die richtige Fährte zu bringen – bzw. sie davon abzuhalten, falsche Fährten zu benutzen.
Bei der in Deutschland üblichen Schleppjagd wird kein Wild mehr gejagt, sondern die Hunde folgen einer künstlichen Fährte, die durch einen vorausreitenden Reiter gelegt wird. Am Sattel des Schleppenreiters befindet sich ein Kanister, aus dem eine Flüssigkeit, z.B. verdünntes Anisöl, auf die Erde tropft. Die Hunde folgen dieser künstlichen Fährte. Die Reiter reiten hinter den Hunden her und überwinden dabei Sprünge und Gräben im Gelände. Am Ziel wird das Halali geblasen. Daraufhin erhalten alle Reiter ihren Waidmanns-Bruch und und die Hundemeute ihre wohlverdiente Belohnung, das „Curée“.
Die Philosophie der Jagdreiterei formuliert Master Camill von Dungern so: „Bei uns geht es nicht um Ruhm, um Gewinnen. Bei uns geht es um Ankommen, um Gemeinschaft, Fairness, gegenseitige Achtung und Anerkennung, um Füreinandereinstehen“.
Die Niedersachen-Meute führt in ihrem Übungsgelände in Dorfmark regelmäßig Lehrgänge und Jagdreitertage für Pferd und Reiter durch.
Im Sommer findet seit Jahrzehnten traditionell der beliebte Jugendlehrgang statt, der sich eine Woche lang dem reiterlichen Nachwuchs der Meute widmet, denn die Jugendarbeit wird in diesem Verein, dem manche Mitglieder bereits in der vierten Generation angehören, sehr engagiert gepflegt. Eine Woche voll mit sportlichen Herausforderungen, der Vermittlung von Werten & Traditionen – und sehr viel Spaß. Zur Seite des Jugendlehrgangs.
Nehmen Sie auch gern am täglichen Hundebewegen teil. Dienstag – Samstag um 16 Uhr, und am Sonntag um 12 Uhr. Eine Anmeldung ist hierfür erforderlich.
Die Niedersachsen-Meute wurde im November 1951von Christian von Loesch neu aufgestellt. Den Grundstock bildeten 2 Welpen der Meute der Kavallerie-Schule Hannover sowie Hunde der Verdener und der Paderborner Meute. Heute leben rund 40 Hündinnen und Rüden auf dem Meutehof in Dorfmark. Aktuell gibt es zwei aktive Master: Egbert von Schultzendorff und Camill Frhr. von Dungern, Schwiegersöhne des Gründers Christian von Loesch. Es folgen bereits weitere Enkel des Meutegründers, um die Arbeit als Master in der nächsten Generation fortzuführen.
Während des Jahres und vor allem in der Jagdsaison zwischen Ende August und Anfang Dezember nimmt die Niedersachsen-Meute an rund 50 bis 60 Jagden und jagdlichen Veranstaltungen in ganz Norddeutschland teil.
Die Niedersachsen-Meute ist eine von 23 Meuten, die der Deutschen Schleppjagdvereinigung im Deutschen Reiter- und Fahrer-Verband e.V. (DRFV) angehören.