Dreilingen: Gleich zwei Jubiläen begeht der Reit.-u. Fahrverein Ebstorf u. U. St. Mauritius e.V. am 5. September und krönt sie mit der 35. Schleppjagd in Dreilingen.
Das Jagdreiten hatte im Vereinsgeschehen immer einen hohen Stellenwert und hat so „Manches“ in Gang gesetzt.
Bereits die Vereinsgründung wurde gemäß Recherche zu früheren Jubiläumsschriften auf einer Fuchsjagd vorbereitet. Landwirte mit ihren Kindern und Mitarbeitern, ein berittener Polizist und ehemalige Mitglieder aus dem Reiterregiment 13 haben sich bereits im Nachkriegsjahr 1946 zur Durchführung einer Fuchsjagd wohl im Raum Stadorf zusammen getan. Und eben hier wurde der Entschluss zur Vereinsgründung gefasst.
Jedes Jahr wurde die Fuchsjagd ausgetragen und für gut 10 Jahre stand auch der Turniersport mit vielen Erfolgen in voller Blüte. Auch eine Schleppjagd 1954 von Dreilingen nach Ellerndorf stand mit auf dem Programm!
Anfang der sechziger Jahre kam das Vereinsgeschehen nahezu zum Erliegen. Die Zahl der Pferde auf den Höfen ging aufgrund der Mechanisierung zurück und Reiternachwuchs war auch nicht in Sicht- nur die Fuchsjagd fand noch alljährlich statt!
Auf der Fuchsjagd in Luttmissen 1963 konnte Herr Carl Hincke Oetzfelde zu später Stunde für das z. Z. vakante Amt des Vereinsvorsitzenden gewonnen werden.
Ein neuer Motor war da und das Vereinsleben kam mit vielfältigen Aktivitäten wieder in Schwung.
Die Jagdreiterei wurde intensiviert und die jährlichen Fuchsjagden kamen in der Streckenführung und im Ablauf mehr und mehr einer Schleppjagd nahe. Einige Schleppjagden kamen im Ebstorfer Raum und im Kreisgebiet alsbald zur Durchführung.
Weil die „bestellten Bläsergruppen“ auf unseren Jagden nicht immer zuverlässig erschienen, kam es 1981 zur Gründung der „Ebstorfer Parforcehornbläsergruppe“. Initiator Klaus Krüger hatte vier weitere Mitstreiter-wiederum auf einer Fuchsjagd- gewinnen können und so konnten am 28.12.1981 die Hörner in Empfang genommen werden. Bereits im Folgejahr begleitete man die Fuchsjagd bläserisch und weitere Interessenten kamen hinzu. Schließlich wuchs die Bläsergruppe in den Folgejahren in der Spitze bis auf 13 Mitglieder an, z. Z. sind 7 Bläserinnen und Bläser aktiv.
Seit 40 Jahren werden die Vereinsjagden und Veranstaltungen befreundeter Jagdreiter aktiv -z. T. zu Pferde begleitet. Da der Autor dieser Zeilen 1985 die Fuchslunte im Verein ergriff, lag es fast nahe, dass sich auf der Jagd wohl wieder eine „Neuigkeit“ ergeben würde.
Im Folgejahr baute man die Jagdstrecke gleich Schleppjagdmäßig auf und hat dann zum 40j. Vereinsjubiläum die Niedersachsenmeute eingeladen.
Viele Teilnehmer zu Pferde und zu Fuß fanden den Weg nach Dreilingen- eine Heidedorf im Ausnahmezustand! In der abschließenden Jagdkritik kamen wir als Veranstalter „gut weg“-der Wunsch der Teilnehmer lautete: „Dürfen wir nächstes Jahr wieder kommen“?
Und sie „durften“ auch in den Folgejahren immer wieder kommen , denn mittlerweile war der Vereinsvorsitz 1989 von Herrn Hincke auf Martin Bergmann übergegangen und somit nahm die Jagdreiterei in Dreilingen immer weiter ihren Lauf, nunmehr seit 35 Jahren.
In all den Jahren hat es manche Veränderungen gegeben, aber seit geraumer Zeit steht der „Ritt auf der imaginären Wildfährte-immer die Meute im Blick“- im Vordergrund! Dank der großen Unterstützung durch die Land- u. Forstwirte, Jagdpächter, Klosterkammer, Feuerwehr und Dorfgemeinschaft können Feld, Wald und Wiesen optimal genutzt werden.
Auch in diesem Jahr geht es wieder nach „Dreilinger Manier“ mit neuen Schleppen und einigen Sprüngen und … ? Mal sehen was die „Wildfährte“ so für Überraschungen hat?!
Stelldichein ist um 9.30 Uhr mit „Small talk im Sattel“ 10.00 Uhr dann Aufbruch zur Jagd.
Der Zuschauerbesuch wird wegen „Corona“ vorsichtshalber noch mal ausgesetzt! Wir bitten um Verständnis!
Alle Teilnehmer werden höflichst gebeten, das Nachweisformular für Reiterinnen und Reiter und LAVES-Pferde ausgefüllt bereit zu halten. Ja, und dann sind wir hier gespannt, was der Tag so bringt und welche neuen Ideen diese Jagd wohl hervorbringt?
Text u. Bilder
RuF und Bg
Link: Dreilingen Jagd