Gespannt auf die neue Saison und mit Anmeldungen von über 70 Teilnehmern treffen wir uns am Freitag Abend auf dem Meutehof in Dorfmark. Nervöse Pferde, gemischt mit Anspannung, aber auch Vorfreude der Teilnehmer macht sich breit. Allein vom Alter haben wir eine Spanne von 10 bis über 70 Jahre! Sogar Gäste aus Süddeutschland sind mit dabei, die die 8 Stunden Fahrt voller Hoffnung auf sich genommen haben.
Wir freuen uns immer, dass auch Freunde anderer Meuten zu uns zum Üben kommen und wir durch unsere gemeinsame Passion zu einer großen Familie werden. Aber auch Traurigkeit im Vorfeld: Verletzte Pferde, lädierte oder kranke Reiter und kurzfristige Absagen trüben des Einzelnen Plan.
Vorerst ohne Hunde reiten wir vom Meutehof ins Gelände, Begrüßung nach alter Tradition am Hasenberg. Die Gruppen nach Schwierigkeitsgrad formieren sich möglichst schnell. Und schon geht es los zu den ersten Übungen.
Bereits am Freitag dann gleich drei Abschlussschleppen. Viele sind am Abend geschafft und etwas demotiviert. Die Pferde sind heiß und wissen teilweise nichts mehr mit sich anzufangen.
Die erfahrenen Reiter gucken längst auf den nächsten Tag. Manch ein „Neuling“ aber denkt schon ans Aufgeben.
Beim Absacker sind wenige da, Stimmung will bei der Kälte nicht richtig aufkommen.
Auf unserer Gruppenleiterbesprechung am Abend gibt es jedoch kaum etwas Spektakuläres. Im Gegensatz zu den Teilnehmern sind wir dankbar, dass fast nichts passiert ist. Aber immer wieder kommt es doch dazu, dass einzelne nicht den ganzen Lehrgang durchhalten. Wir wollen hier Ermutigung aussprechen und dazu ermuntern nach vorne zu gucken.
Am Samstag geht es weiter in ungeahnter April-Manier. Wäre es doch ein wenig wärmer…
Die Hunde und Pferde scheint es nicht zu stören. Volle Kraft entfaltet sich hier.

Bei den Abschlussschleppen nach knapp 90 Minuten Übungen zeigt sich dennoch schon ein ganz anderes Bild als am Vortag. Sehr harmonisch reihen sich die Reiter hintereinander ein und genießen die gute Arbeit der Hunde. Denn auch am Samstag können viele im Wiesengelände die Hundearbeit beobachten.
Sie sind bereits sehr gut in Form, die Hunde. Die besonders Schlauen versuchen abzukürzen und instinktiv die Fährte zu finden. Gelassen beobachtet die Equipage die Hundearbeit, der Master ruft sie soweit nötig zurück oder lässt sie die Fährte verlieren. Die Hunde kommen wieder, denn ohne Reiter, dumm sind sie wirklich nicht, macht‘s nicht wirklich Spaß im Wohnzimmer. Wieder auf der richtigen Fährte, und sogleich ertönt lautes Geläut. Die Reiter hinterher. Die wenigen heißen Pferde versuchen wir in einer ruhigen Anschlussgruppe unterzubringen. Da ist bei Allen viel Geduld gefragt.
Die Stimmung ist verändert. Auch untereinander. Unausgesprochener Streit verraucht. Dankbar genießen alle den Abschluss.
Ingeborg Meyer unterstützt durch Familie Bümmerstede tischt zum Halali ein herrliches Frühstück am Hundertmeter-Hindernis auf. Möge Ingeborg uns noch ganz viele Jahre mit ihrem Frühstück erfreuen, sie gibt sich immer soviel Mühe und setzt auch gerne mal etwas Neues aufs „Menü“.
Auch wenn der eine insgeheim gern ohne Pferd mit einer Tasse Kaffee am 100 Meter Hindernis stände, so zeigt sich doch wieder Begeisterung bei den Reitern. 2. Tag geschafft!
Was macht man an so einem Wochenende außer Reiten und Pferdepflege? Einfach Zeit haben und zur Ruhe kommen. Auf dem Meutehof gibt es am Nachmittag Kaffee und Kuchen. Einige Patente ergreifen die Initiative und bringen Tisch und Bank in die Reithalle. Gequetscht und doch windstill ergeben sich einige Gespräche. Wir sind dankbar für jede helfende Hand, die nochmal schnell Kaffee holt oder Tee kocht.
Auch ein Spaziergang mit den Hunden, wie wir es jedes Mal versuchen, kommt noch zustande. Wir freuen uns schon auf den Mai mit ganz viel Sonne!
Kurze Revue der zwei Tage und noch ein spontaner Vortrag zum Jagdablauf an sich, das ist die Theorieeinheit am Abend, die besonders für Einsteiger gedacht ist.

Im Anschluss das gemeinsame Essen im Deutschen Haus. Es sind erstaunlich viele Gäste. Bei knapp 50 Anmeldungen sind wir abends mit 70 Leuten zusammen. Es gibt Spargel und Schnitzel satt!! Ein großer Dank an Anna-Maria und ihr Team, die gewohnt lässig und freundlich die kleine Abweichung ignorieren und uns einfach Gäste sein lassen. Liegt es an der Bewirtung oder am Wetter? Sicher am Deutschen Haus. Viele bleiben länger als gedacht, und die Sitzordnung verändert sich tatsächlich ein wenig.
Schon haben wir den Sonntag! Hätten wir doch einen Lehrgang wie beim Jugendlehrgang mit mehr als drei Tagen. Was wären die Leute begeistert vom Fortschritt bei Reiter und Pferd!
Wetter bleibt April! Kurze Übungseinheit, dann zwei Schleppen Richtung Wense.
Die verschiedenen Caddyfahrer haben artig das Wasser hin- und hergefahren. Getrunken hat kaum jemand davon, es hält sich wohl bis zum nächsten Mal.
Nun haben wir eine Andacht. Die treuen Bläser um Herrn Meyer begleiten uns und geben dem ganzen den Touch einer richtigen Jagd. Die Andacht soll zum Nachdenken und Innehalten anregen.
Mit Mikro und Beschallung trotzdem wir dem Hagel und dem Wind. Vielen bleibt tatsächlich nur das Innehalten. Bibelworte dringen in Stücken herüber. Wenigen ist auch der ganze Text vergönnt.
Einander annehmen. Gemeinschaft haben. Können wir wie im richtigen Leben in dieser doch so unterschiedlichen Zusammensetzung Grenzen überwinden? Kann man das aus sich heraus? Wer hören will der höre. Der Glaube an Gott bietet etwas an!
Bläser, Schauschleppe, wieder zurück beim Jagdreiten geht es weiter. Bald schon ist es vorbei. ..
Das Gelände in Wense ist ganz anders. Für Fremde sehen die Schneisen im Wald alle gleich aus. Doch die Hunde arbeiten wieder gut und übersehen die Bache mit den hübschen braunen Frischlingen..
Halali! Ein Bruch für jeden Reiter und ein Glas Sekt. Und Sonne gibt es dann doch noch dazu!
Ein einziges, kurzes Intermezzo für den Sanitäter: Wir wünschen der Reiterin gute Besserung. Trotz aller Vorsicht kann es immer auch am Ende zu Unfällen kommen. Wir bitten alle Teilnehmer von Jagden zur Obacht, besonders nach dem Halali.
Auf dem Meutehof gibt es im Stall von Cosima von Schultzendorff die Abschlusssuppe. Alles eben mal Anders.
Hinterm Tresen ebenfalls Frau Meyer und Familie Bümmerstede. Einige sind bereits auf dem Nachhauseweg, dem Stau vorweg. Doch ist es ein schöner Ausklang. Es gibt noch Jagdkritik und Dankesworte. Und auch ein neues Mitglied.
Am Ende sind wir dankbar, dass es so gut gelaufen ist. Im neuen Team versuchen wir uns an die gute Arbeit unserer Vorgänger anzuschließen. Bewährtes erhalten, Neues Gestalten. Wir haben nun eine Ahnung von dem ganzen Einsatz von Constanze und Claus. Und die erste Hürde ist überwunden. Und tatsächlich hat es Spaß gemacht.
Was wäre aber alles ohne ein gutes Team?! Wir als Gruppen- und Ausbildungsleiter, Hundeführer und Pikeure wollen gerne dazu beitragen, dass die Jagdreitertage bleiben, was sie waren. Und Freude bereiten, weil wir Freude bekommen haben. Danke für das Vertrauen, Danke! für den Einsatz unserer Gruppenleiter und unserer Equipage!
Celestina Löbbecke für das Lehrgangsteam